Feilegung einer mittelalterlichen Wandmalerei (~1450), Christus und die zwölf Apostel, an der Langhausnordwand der Filialkirche St. Blasius, Klein Wien, NÖ
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Während der Freilegung (Hl. Johannes) 
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.Arbeitsschritte: 

- Entfernung der sieben darüber liegenden Tüncheschichten, 
- Festigung abkreidender Pigmentpartien und Malschichtschollen, 
- Kittung der Fehlstellen im Putz (das Fresko ungewöhnlich gut erhalten, 
  vereinzelte Löcher von aufgehängten Bildern, 99% des Putzes sind unbeschädigt) 
- Farbliche Integration der Fehlstellen in der Malschicht 
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Gesamtansicht der freigelegten Fläche
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Die Ergebnisse der Bauforschung von St. Blasius datieren die Errichtung des heutigen Kirchenbaus um 1440. Die malerische Gestaltung dürfte sehr wahrscheinlich schon bald nach Bauabschluss, Mitte des 15. Jahrhunderts, erfolgt sein.

Bei der Untersuchung von Malschichtproben konnten Azurit, blassgrüner Malachit, Ocker, Bleizinngelb, Eisenoxidrot und geschwärztes Bleipigment (ehem. Minium) nachgewiesen werden.

Einige Attribute und der Nimbus von Christus weisen auch Reste einer Versilberung auf.

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Rekonstruktionsversuch der ursprünglichen Farbgebung der Wandmalerei
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Die Übermalung mit Kalktünchen verursachten vermutlich Pigmentveränderungen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Verschwärzung / Verbräunung von ehemals rotem Minium (Gewänder von Johannes und Christus, weitere Gewandpartien, evtl. Buchrücken) und um graubraunes zersetztes, ehemals hellgelbes Bleizinngelb (Lichter an Attributen und Heiligenscheinen).
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Eröffnungsgottesdienst mit Pater Udo Fischer, Dr. Clemens Lashofer - Abt von Göttweig, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und dem Bürgermeister von Wien Dr. Michael Häupl